Fraternisieren mit Hollywood: August Diehl knutschte unlängst Hollywood-Diva Angelina Jolie in "Salt", und auch seinen Kollegen Thomas Kretschmann und Daniel Brühl gelang bereits der eine oder andere Ausflug ins amerikanische Film-Paradies. 2007 sperrte Regisseur Tom Roberts die beiden deutschen Schauspieler gemeinsam mit den Hollywood-Routiniers John Malkovich und Vera Farmiga ("Up In The Air") in "Das Lager". Das gefühlvolle wie düstere Kriegsdrama, das nie in die Kinos kam, erscheint nun auf DVD und Blu-ray Disc.

Offiziell ist der Zweite Weltkrieg vorbei. Doch die Wunden bluten weiter. Max (Kretschmann) und viele andere deutsche Kriegsgefangene werden im eisigen Russland in einem Frauengefängnis inhaftiert und bekommen schnell den Hass von Aufseherinnen und Insassinnen zu spüren. Aber auch deren Liebe. Lagerärztin Natalia (Farmiga) hat eigentlich den Auftrag herauszufinden, ob sich unter den Gefangenen auch SS-Männer verstecken. Stattdessen verliebt sie sich in den hochgewachsenen deutschen Häftling und rutscht damit zwischen die Fronten.

Atmosphärisch dicht präsentiert sich Roberts' Kriegsdrama, das zwar eine leise Ode an die Liebe singt, stellenweise aber zu dick aufträgt. Der gedämpfte Pathos erklärt sich jedoch durch die Tatsache, dass "Das Lager" auf einer wahren Begebenheit basiert.

Frostige, blaustichige Bilder, messerscharf und klar konturiert, wehen die Kälte des Lagers nahezu aus dem Bildschirm heraus. Besonders die Blu-ray Disc gefällt mit optischer Finesse, aber auch die DVD wird beanstandungslos durchgewunken. High-Definition-Juwel ist jedoch der Blu-ray-Sound, der "Das Lager" mit einer 7.1-Spur einfängt und mit einer atemberaubenden Vielseitigkeit vertont. Extras gibt es nicht.