"SCHUKSCHINS ERZÄHLUNGEN" IN HANNOVER

05.09.2009
russlandonline.ru

Im Rahmen des Festivals Theaterformen vom 10. bis zum 21. Juni in Hannover, steht die deutsche Erstaufführung von "Schukschins Erzählungen" in der Regie von Alvis Hermanis mit Chulpan Hamatowa und Jewgeni Mironow auf dem Programm. Am Donnerstag, 18. Juni und am Freitag, 19. Juni wird die Inszenierung des Theater der Nationen Moskau auf russisch (mit deutscher Simultanübersetzung) im Schauspielhaus zu sehen sein.

"Schukschins Erzählungen" ist ein Gipfeltreffen osteuropäischer Künstler: Wassili Schukschin gehörte bis zu seinem frühen Tod 1974 zu den führenden Regisseuren und Autoren der Sowjetunion. Alvis Hermanis ist für seine Arbeiten mit dem Neuen Theater Riga ebenso bekannt wie für seine vielfältigen Inszenierungen an deutschsprachigen Schauspielhäusern. Und mit Chulpan Hamatowa und Jewgeni Mironow stehen zwei der größten Schauspielstars des heutigen Russland auf der Bühne. Einfache Dörfler, Handwerker und Bauern sind die Helden in Schukschins Erzählungen. Sie sind aber eigentlich auch große Liebende, begeisterte Forscher oder geborene Künstler. Nur meist passen ihre Lebensumstände nicht zu diesen Talenten, und eben das macht den vom lettischen Regisseur Alvis Hermanis inszenierten Theaterabend so außerordentlich komisch und so unendlich traurig. In riesigen Portraitfotos sind die sibirischen Alltagshelden im Bühnenbild präsent und das Ensemble erweckt sie mit hinreißender Spielfreude zum Leben: Den Landarbeiter, der seiner Frau ein feines Paar Stiefel kauft, doch sie erweisen sich als zu klein, das Mädchen, das ihre Verlobung löst und mit einem geht, mit dem sie nur einmal gesprochen hat, und all die anderen Stjopkas, Bronkas, Klaras und Ignatis.

Der Name ist Programm: Theaterformen präsentiert die Formenvielfalt der zeitgenössischen Theaterkunst. 300 Künstler aus 11 Ländern in 12 Tagen. 15 Theaterprojekte, 8 Konzerte und Parties, 1 Tagung, 1 T-Shirt-Abo. 2009 und 2010 kann das Festival gleich zweimal hintereinander seine inzwischen eindrucksvolle Geschichte feiern: 2009 mit der 10. Ausgabe des Festivals in Hannover, 2010 mit dem 20jährigen Gründungsjubiläum in Braunschweig. Das Festival ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Staatstheater Braunschweig und Hannover und wird durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Städte Braunschweig und Hannover, die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und die Stiftung Niedersachsen unterstützt. Nicht nur auf den klassischen Theaterbühnen im Schauspielhaus und in den Ballhöfen wird gespielt, sondern auch an ungewöhnlichen Orten in der Stadt, wie dem Neuen Rathaus oder dem Georgengarten.